SAMs Masterplan gegen Jugendarbeitslosigkeit

Da gibt es einen Fernsehsender der heisst Pro7. Und da läuft ein Magazin namens SAM (wieso eigentlich SAM??). Die Menschen von der SAM-Redaktion haben sich eine tolle Aktion ausgedacht. Sie vermitteln nämlich Lehrstellen, die bisher keiner wollte, an arbeitslose Jugentliche.

Soweit sogut. Um nun aber selber etwas davon zu haben drehen die SAM-Leute darüber Beiträge, die sie dann in ihrem Magazin zeigen und heute hab ich so einen Beitrag angeschaut. Es sollte eine Lehrstelle als TextilreinigerIn vermittelt werden - an Jugendliche aus Magdeburg.

Bisher gibts daran immer noch nichts auszusetzten - klingt nach einer guten Idee. Die Lehrstelle aber war in Berlin - ca 150 km entfernt von Magdeburg. Dementsprechend zaghaft und unentschlossen reagierten die portraitierten Jungendlichen - das Ende vom Lied: Die SAM-Reporter blieben auf ihrer Lehrstelle sitzen.

Hm, dumm gelaufen. Aber anstatt ein bischen nachzudenken, wieso es denn so dumm gelaufen ist, echauffierte sich SAM über die "verwöhnten" Jugendlichen im von Arbeitslosigkeit gegeiselten Magdeburg. Den Jugendlichen wurde "Unflexibilität" vorgeworfen. Sie würden es sich im Hotel Mammi bequem machen. Und so weiter. Dabei wäre doch die lukrative Lehrstelle als TextilreinigerIn in Berlin zum greifen nahe. SAM rechnet professionell vor: etwas mehr als 700€/Monat hätte man ja zur Verfügung. Zugegeben ein Wäschereijob ist kein Sessel im Aufsichtsrat (oder der Redaktion eines Fernsehsenders) aber immerhin handle es sich dabei um einen "krisensicheren Job"!

Dieser Zynismus schrie gerade dazu hier kommentiert zu werden! Die jungen Menschen in Magdeburg haben das nämlich nicht verdient. Sicher, manche Kids hängen vielleicht zu viel an ihren Konsolen oder sind lieber l33t fotm in einem MMOG. Aber verallgemeinern lässt sich das nicht. Und man kann schon gar nicht von jedem 15jährigen erwarten, dass er seine sozialen Netzwerke, seine Gewohnheiten und seine lokale Verwurzelung für eine Lehrstelle aufgibt. Das geht einfach nicht, auch nicht mit nur 150km Entfernung. Es gibt zwar scon Menschen die sich auf solche Veränderungen enlassen wollen, aber viele wollen das eben nicht, sondern entscheiden sich für ein Leben in ihrem gewohnten Umfeld. Diese Menschen dann im Fernsehen mit einem polemisch-montierten Clip zu defamieren und vorzuführen, mit Photos aus den Bewerbungsunterlagen und Vornamen, ist einfach nur armseelig.

Viel lieber würde ich die verantwortlichen SAM-Mitarbeiter in einer Reality-Doku sehen, in der es darum geht sich mit 717€/Monat in Berlin durchzuschlagen. Sollte ja kein Problem sein, denn irgendwo haben die SAM-Reporter ja recht - schmutzige Wäsche gibts immer genug zu waschen!

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